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Der INTERLOK-Anteilseigner MaLoWa ist eines der führenden deutschen Spezialwerke für Revisionen von Dampflokomotiven, Diesellokomotiven, Personen- und Güterwagen für Normal- und Schmalspur. Auch Akku- und Elektroloks wurden bereits mehrfach repariert und revidiert. Das Unternehmen geht auf die über 100-jährige Tradition des industriellen Eisenbahnwesens im Mansfelder Land zurück. Nach dem Zusammenbruch der DDR privatisierten zum 1.1.1993 führende Mitarbeiter des ehemals staatlichen Reparaturwerks die Werkstatt und bauten sie zu einem Allround-Anbieter für Dienstleistungen rund um die Eisenbahn aus.

Zum Komplex gehören u. a. eine Werkstatt für Wageninstandsetzungen und eine für Lokomotivreparaturen mit Schmiede, Dreherei, Tischlerei und Werkzeugausgabe. Komplettiert wird das Ganze durch eine Schiebebühne, eine Malerei und einen Bereich, in dem für den Oberbau Weichen neu gefertigt wurden.

Der Betrieb profilierte sich in den letzten Jahren mehr und mehr zu einer Zentralwerkstatt für Museumsbahnen. Aus ganz Europa kommen heute bereits die Kunden der MaLoWa. So erfolgten Reparatur‑ und Instandsetzungsarbeiten u.a. für die Harzer Schmalspurbahn, die Mansfelder Bergwerksbahn, die Lokomobile für das Mansfeld‑Museum in Hettstedt und eine Dampflok für die Museumsstrecke in Sheringham. Im holländischen Utrecht wurde in Kleinarbeit eine fast 150 Jahre alte Dampflok vor Ort saniert. Auch der historische Triebwagenzug der Dessau‑Wörlitzer‑Museumsbahn war zur Instandsetzung in der MaLoWa. Aufträge kamen auch von der Fichtelbergbahn und von einer Privatperson, die eine alte Dampflok der früheren Rhein‑Sieg‑Strecke restaurieren ließ. Darüber hinaus sind ständige Kunden jedoch vor allem private Industrie- und Werksbahnen sowie private Personen- und Güterverkehrsunternehmen. Um den eigenen Aktionsradius zu erweitern, erwarb die MaLoWa Bahnwerkstatt GmbH einen Spezial-Werkzeughersteller, der heute eine eigenständige GmbH unter der Firmierung MaLoWa Werkzeugbau GmbH ist.

Durch eine konsequente Qualitätssicherung und Einstellung auf unterschiedliche Revisionsansprüche der Kunden finden sich in der MaLoWa-Werkstatt inzwischen gleichzeitig unterschiedlichste Schienenfahrzeuge: Dieselloks auf Normal- und Schmalspur, aber auch Dampflokomotiven, Dampfspeicherloks und schmalspurige Akku-/E-Loks.

Eine Leihlok kann z.B. für Gütertransporte gemietet werden, aber auch touristische komplette Züge auf der benachbarten Schmalspurbahn. Die Firma organisiert auch auf Wunsch mit eigenen Loks Schienentransporte. Reparaturen können durch mobile Arbeitsbrigaden vor Ort beim Kunden durchgeführt werden. Es besteht die Möglichkeit, Güterwagen und Diesellokomotiven von Fremdfirmen im Umfeld der MaLoWa GmbH abzustellen und zu warten (laufende Unterhaltung / Fristarbeiten), wenn beispielsweise ein privates Eisenbahnverkehrsunternehmen weit abseits seiner eigenen Werkstätten Einsätze fährt. Ferner können Gutachten zur Wertermittlung von Fahrzeugen und notwendigen Reparaturen, Lauffähigkeitsbescheinigungen für Überführungen und Vermittlungen / An- und Verkauf von Schienenfahrzeugen angeboten werden.

Der Erweiterung des eigenen Aktionsradius diente auch der Erwerb von Anteilen an der polnischen INTERLOK Reparaturwerkstatt GmbH in Pila sowie die Arbeit im internationalen Rahmen im Rahmen der INTERLOK-Gruppe. Wer die günstigen Reparaturpreise in Polen oder bei den anderen Firmen im INTERLOK-Verbund nutzen möchte, aber nicht auf eine technische und vertragliche Federführung durch einen renommierten deutschen Fachbetrieb verzichten will, ist bei MaLoWa an der richtigen Adresse. In Zusammenarbeit zwischen MaLoWa GmbH und INTERLOK GmbH in Polen wurde u.a. die Hauptuntersuchung der Delmenhorst-Harpstedter LOK 2 durchgeführt. >>> SIEHE DIE DHEF-Webseite

MALOWA - EIN RUNDGANG

Die Anreise mit der Bahn endet auf dem normalspurigen Bahnhof KLOSTERMANSFELD. Bereits am Bahnsteig treffen wir als Fensterschmuck auf die MALOWA-Dampflok der Firmen-Briefköpfe - interessanterweise spiegelverkehrt!

Hinter dem Normalspur-Bahnhof überquert man einige Gleise und ist schon auf dem Normalspur- und Schmalspurgelände der Mansfelder Bergswerkbahn und MaLoWa Bahnwerkstatt. Aus verwaltungsgeschichtlichen Gründen ist die Ortsangabe jetzt BENNDORF.

In der grossen Lokhalle herrscht immer ein starkes Gedränge.

Auch in der kleineren Dampflokhalle drängen sich die Fahrzeuge.

Beim Rundgang ist u.a. die Radsatzbank zu sehen, aber auch einige historische, aber voll einsatzfähige Maschinen wie der "Dampfhammer" sowie die Schmiede.

Zum Ensemble der historischen Hallengebäude gehört auch eine Schiebebühne älteren Typs.

Alle Fotos Hermann Schmidtendorf, mit Ausnahme Lok 20 an Strassenkreuzung - Stefan Wilke.

ARBEITEN IN 2006 - EINIGE BEISPIELE

ARBEITEN IN DER MALOWA-WERKSTATT

• V100 Neubefristung und Remotorisierung mit CATARPILLAR-Dieselmotor (für PBSV Magdeburg) • V 60 Hauptuntersuchung (HU) und Remotorisierung CAT-Motor (für Fa. Stefan Lohr, Eisenach) • 2 Güterwagen Talbot HU (für Gleisbau Kley Erfurt) • Personenwagen 50er Jahre AB4ys Neubefristung (für Verein Vierenburg) • Dampfwalze Henninger volle Aufarbeitung und HU, Kesselrevision durch INTERLOK (für Privatsammler Frede Radebeul) • Dieseltriebwagen Typ Esslingen Nr. 405, 407, 408 laufende Untersuchungen (für Kreisbahn Mansfeld Land KML GmbH) • Dampflokomotive Decauville HU (für Privatsammler Frankfurt/Main)

ARBEITEN VOR ORT BEIM KUNDEN

• Dampflok 99 773, Einbau eines neuen Rohrsatzes (BVO Oberwiesenthal) • Dampflok 52.80 Kuppelstangenlager von der Treibstange (für Eisenbahn-Tradition e.V. Lengerich) • "Seidensticker-Lok" Aquarius Kesseluntersuchung (RüKB Putbus) • Heizkessel Kesselflicken eingesetzt (für Holzhändler Osterode, Harz) • Dampfspeicherlok Fahrwerksuntersuchung (für Fa. Romonta)

DAS LEISTUNGSPROFIL DER MALOWA

Dampflokinstandhaltung • Planarbeiten (Unterhaltung, Erhaltung nach Instandhaltungsstufen) • zustandsbezogene Instandhaltung • Kesselreparatur • Kesselneubau und Komplettierung in Kooperation • Lauf- und Triebwerksinstandhaltung • Bremsuntersuchungen und -revisionen • Umrissbearbeitung von Radsätzen • Grundinstandhaltungen (Generalreparaturen) Diesellokinstandhaltung • Planarbeiten (Unterhaltung, Erhaltung nach Instandhaltungsstufen) • Wechsel von Baugruppen • zustandsbezogene Instandhaltung • Grundinstandhaltungen • Bremsuntersuchungen und -revisionen • Umrissbearbeitung von Radsätzen Wageninstandhaltung (Personen- und Güterwagen in Holz- oder Stahlbauweise)

DIE MODERNE STRAHL- UND FARBGEBUNGSHALLE

Ein lang ersehnter Traum ging zum Januar 2001 für die Bahnwerkstatt in Erfüllung: eine Strahl- und Farbgebungshalle mit modernster Ausstattung. Schon seit mehr als 20 Jahren hegten die Lokschlosser diesen Wunsch nach einer geeigneten Halle, nachdem sie eine alte Lokwerkstatt räumen mussten, die zu einer Lehrwerkstatt und zu einer Malerei umfunktioniert worden war. Diese alte Halle wurde in Vorbereitung des Neubaus abgerissen. Weitere Ausweichmöglichkeiten wurden gleichfalls schrittweise abgerissen, so dass die Arbeitsbedingungen für die Farbgebung alles andere als günstig waren. Endlich wurde der Platz belegt, auf den bereits seit 1996 diese Halle erbaut werden sollte. Zur Verzögerung kam es u.a. durch den schlechten Untergrund, der eine tiefe Fundamentgründung erforderlich machte. Zugleich musste das schon lange anstehende Ab- und Oberflächenwasserproblem gelöst werden, einem alten Erbe aus DDR-Zeiten. Den Bau der grossräumigen, zweigeteilten Halle für die Farbgebung und Strahlarbeiten übernahm die GOSAG, die diese zugleich projektseitig mit dem neuesten Know-how ausstattete. Im Mitteltrakt sind die Betriebs- und Versorgungseinrichtungen untergebracht. Jeder Hallenteil ist mit 3 Spurweiten ausgestattet und zugleich durch Strassenfahrzeuge befahrbar. Die 30 Meter lange Halle ermöglicht die Aufnahme kompletter Schienenfahrzeuge, ohne deren Demontage - für Strahl - oder Farbarbeiten. Zum Teil ist die Wiederverwertung des Strahlgutes möglich. Durch Zwischentore kann diese Halle optimal verkleinert werden, so dass Strahl und Farbarbeiten gleichzeitig stattfinden können. Diese neue Korrosionsschutzhalle konnte Ende Januar 2000 in die Produktion überführt werden. Die zur Trocknung der in frisch lackierten Fahrzeuge benötigte Abluft wird über Filter abgeleitet und dann zur Beheizung der Räumlichkeiten wieder verwendet. Insgesamt sind die Räumlichkeiten von Farbgebung und Strahlhalle so gross bemessen, dass Fahrzeuge bis 120 t über Hilfsdrehgestelle hier behandelt werden können.

Florian Meier

Das MaLoWa-Werksgelände mit moderner Schiebebühne und hinten links der neu errichteten Halle für Kugelstrahlung und Lackiererei (Aufnahme Hermann Schmidtendorf)

125 JAHRE MANSFELDER BERGWERKSBAHN

125 JAHRE MANSFELDER BERGWERKSBAHN

Am 15.11.2005 konnte die Mansfelder Bergwerksbahn auf ihr 125-jähriges Bestehen zurückblicken. Sie entstand als betriebliches Transportmittel für die Bergwerks- und Hüttenbetriebe des Mansfelder Landes am südöstlichen Rande des Harzes und wurde in Spurweite 750 mm gebaut. Durch die Anbindung an die normalspurige Bahn gewann sie noch an Bedeutung. Unter Tage gab es ein Gleisnetz auf 500 mm Spurweite, dazu kamen Zahnradbahnen mit 900mm und oberirdische Streckenabschnitte mit 1000mm Spurweite.

Nach dem Ende der DDR wurde das Bergwesen eingestellt und die meterspurige Betriebsbahn abgebaut. Das verbliebene 750mm-Streckennetz hat heute seinen Sitz in Benndorf und wird durch den Verein Mansfelder Bergwerksbahn e.V. betrieben. Eine besondere Attraktion ist die Dampflok 20, die die MaLoWa Bahnwerkstatt GmbH für den Verein aus Estland zurückführte. Zwei baugleiche Loks waren auf der Bergwerksbahn bis 1969 im Einsatz gewesen.

Die Termine des Fahrtkalenders 2006 sowie der Dampftage, die jeweils mit einer Besichtigung der Malowa-Bahnwerkstatt gekoppelt sind, sind unten dargestellt. Die hiesige Illustrierung (Schlackenentleerzug 1978, Andreas Bärwald; Zug vor Halde 1991 sowie Streckennetz von 1970 - Stefan Wilke) entstammen dem interessanten Jubiläumsbuch. Foto der Lok 10: Hermann Schmidtendorf.

GEMEINSCHAFTSPROJEKT MALOWA-INTERLOK FÜR DIE PEG...

Der industrielle 2-Kuppler HENSCHEL Fabrik-Nr. 10802 von 1911 (Ex-Gaswerke Frankfurt/Main-Ost, bis 1968 im Dienst) der PRIGNITZER EISENBAHN.(Fotos: Uwe Cieslak-1-/andere: Hermann Schmidtendorf). Die Hauptrevision mit Rekonstruktion und Modernisierung wurden in Polen bei INTERLOK erledigt, die Vertragsgestaltung, bauliche Aufsicht und Endabnahme übernahm MaLoWa. (Bild oben: v re.Gerhard KELLNER - Geschäftsführer MaLoWa, Marek FURTACZ - Direktor INTERLOK, Günter SCHWERTNER - Schweissexperte MaLoWa bei der Kesselinspektion in Pila. Bild darunter: Einige der INTERLOK-Dampflok-Spezialisten in der Werkshalle)

MEHR ZU DIESER HAUPTREVISION

SONDERFAHRT DIESER DAMPFLOK IN POLEN

GEMEINSCHAFTSPROJEKT FÜR FRANKREICH...

Durch Vermittlung von INTERLOK erwarb die französische Vereinigung CITEV-Dampfeisenbahn der Cevennen in Anduze / St-Jean- du-Gare 2005 den 1949 gebauten HENSCHEL-D-Kuppler „Graf Bismarck XVI“ (Fabriknummer 25724). Diese Lok vom Typ D 600 befand sich als Lok 6 lange Zeit im Eigentum der Dampfeisenbahn Weserbergland e. V. (DEW), kam jedoch im Mai 2004 als Leihgabe zur Ascherslebener Verkehrsgesellschaft (AVG) ins Harzvorland. Für diese Lokomotive konstruiert INTERLOK einen Neubaukessel gemäß der Druckkesselrichtlinie der EU, der auf die bei MaLoWa voll revidierte Lok aufgesetzt wird.

Weitere Beispiele für Gemeinschaftsprojekte von INTERLOK und MaLoWa: Drei Radsätze der Dampflokomotive BR 23 der Cottbuser Eisenbahnfreunde (Raddurchmesser 1750 mm) wurden mit neuen Sprengringen und Radreifen versehen und entsprechend den Anweisungen der MaLoWa neu profiliert. Das untenstehende Bild zeigt MaLoWa-Geschäftsführer Gerhard KELLNER bei der Arbeitsberatung nach erfolgtem Aufziehen der neuen Radreifen. Die Radsätze wurden Anfang Mai 2002 ausgeliefert.(Fotos: oben links - Henschel-Lok vor der Revision, rechts - MaLoWa-Geschäftsführer Kellner und Interlok-Vizedirektor Furtacz am 10.8.2005 auf dem INTERLOK-Gelände vor dem Henschel-Kessel. Unten links - Radsätze in Pila mit MaLoWa-Geschäftsführer G.Kellner, rechts - G. Kellner am 10.8.2005 bei INTERLOK vor dem Kessel der Magdeburger Lokomobile. 4 Fotos: Schmidtendorf). In 2005 führte INTERLOK für MaLoWa u.a. Revisionsarbeiten am Kessel der aus Dänemark stammenden normalspurigen 4-achsigen Tenderlokomotive Q 350 (Dn2t, Frichs 1945/344) der Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn durch. Hauptrevisionen wurden durchgeführt für eine Lokomobile des Herstellers LANZ sowie eine Dampfwalze des Herstellers HENNINGER.

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